Benutzer:Holger/Standorterkundung
Dieses Dokument ist nach Diskussionen im FF Berlin September 2015 entstanden. Der jetzige Status ist DRAFT, die Inhalte sollten also nur mit Vorsicht verwendet werden. Es steht jedermann frei das Dokument zu erweitern / zu verbessern. Zumnidestens mir soll es helfen, den Rathausturm Spandau zu erkunden. Große Teile habe ich aus https://wiki.freifunk.net/Berlin:Unterkunft_verfreifunken#Planungsphase genommen, ich kann mir vorstellen, daß es ein gesonderter Artikel sein kann.
Einleitung
Welche Informationen sind schön, um einen neuen Standort wie einen Rathaus- oder Kirchturm für freifunk zu planen? Ziel ist, schon bei der ersten Begehung die Informationen zur Planung einzuholen und ringsum mögliche uplinks zu dokumentieren.
Planungsphase
Kontakt
- bei Rathäusern z.B. Bürgermeisterin oder Bauamt
- bei Kirchen Pfarrerin, Pfarramt, GKR o.ä.
- Bericht über die Christophorus-Gemeinde http://www.kirchenkreis-spandau.de/KKS/Bilder/bilderaktuell/pdf-dateien/Rundbrief%201_internet.pdf
- Anschreiben Kirche / GKR https://wiki.freifunk.net/Freifunk_und_Kirchengemeinden
Idealerweise signalisiert der Betreiber nach kurzer Zeit Kooperationsbereitschaft. Normalerweise bekommt man dann einen Ansprechpartner zugeteilt. Diesen kontaktiert man für die detaillierte Planung. Auf Freifunk-Seite ist neben den Uplink-Möglichkeiten (BBB-Anschluss im Vorfeld planen, s.u. "Uplink") der zu versorgende Bereich relevant um abzuleiten wie viele APs erforderlich sind. Die Anzahl der zu versorgenden Personen ist insb. für das DHCP relevant sowie für die Kapazitätsplanung im Allgemeinen.
Begehung
Sinnvollerweise trifft man sich für eine Begehung. Falls eine Begehung nicht zeitnah möglich ist, hilft plastisches/detailliertes Beschreiben am Telefon, um den Hardwarebedarf abzuschätzen.
Zollstock, Stromprüfer, Papier und Stift nicht vergessen. Manchmal nehmen wir auch ne Antenne mit.
Fotos
- Panorama vom Turm
- ggf. einzelne Fotos von anderen sichtbaren Türmen
- Fotos/Skizze von der Situation vor Ort, was Einbau, Montageorte und Versorgung anbelangt.
- Ein gut erkennbarer Maßstab / Zollstock kann später helfen, nachträglich Maße auf den Fotos zu ermitteln.
- Foto des Grundriss (Siehe Fluchtwegeplan - hängt normalerweise an jeder Ecke)
- Ebenso sollte man die möglichen Aufstellflächen auf Strom, Diebstahlschutz und Befestigungsaufwand bewerten können.
elektrische Anlage
- Stromanschluss (230V, ~50W)
- ggf. Verteilerdose zum zentralen Switch legen lassen
- übernimmt meistens der Elektriker des Bezirks
- Kabelführung
Funk
- Halterungen Antennen
- Platz für die einzelnen Router/Antennen
- 5Ghz Signale durchdringen nur in Ausnahmen ein Fenster. Stichworte: Einfallswinkel, Totalreflektion!
- Platz für zentralen Switch
- Installationsraum (geschützt mit längeren Kabeln)?
bauliche Anforderungen
- Denkmalschutz, Antennen in Turmfarbe?
- Blitzschutz, gibt es einen?
- Anklemmen der Metallteile, muss Firma des Bezirks übernehmen.
- Wettereinflüsse (wind- und wassergeschützt?) -> Ausführung der Installation IPx
- Weitere Umwelteinflüsse? (Kirchturm Staubbelastung)
- Bei Holzkonstruktion Rauchmelder! vgl. https://wiki.freifunk.net/Freifunk_und_Kirchengemeinden#Was_sollte_man_beachten
Verträge / Administration
- Stand Vertrag Bezirk oder Kirche und Förderverein von hier z.B.: http://download.berlin.freifunk.net/pdf/vertrag/FFN_Vertragsvorlage_Gebaeudeanbieter_MABB.pdf
- Finanzierung Geräte und Elektro-Installation
- Verantwortlich für Elektro-Installation?
- Ansprechpartner Elektrik
- Ansprechpartner Zugang
- Reaktionszeiten für ggf. kurzfristigen Zugang (reboot, Ausfall)
optional Innenräume
Bei der Begehung untersucht man die Räumlichkeiten auf:
- Aufstellflächen für BewohnerAP/Mesh APs - Dabei beachten, das bei einem
Meshing die APs nicht zu weit auseinander liegen dürfen. Je nach Gebäudeart kann maximal ein Raum oder gar nur eine Wand überbrückt werden. Reflexionsflächen (Feuerschutztüren etc) sollte man ebenfalls beachten.
- Falls ein Uplink zum Nachbarn erforderlich ist, solle bedacht werden, dass 5Ghz Signale nur in Ausnahmen ein Fenster durchdringen. Stichworte: Einfallswinkel, Totalreflektion!
- Fotos der möglichen Aufstellorte und des Uplinks / vom Dach (wenn möglich)
Auswertung und Planung
Nach der Begehung erstellt man sinnvollerweise eine Skizze der zu installierenden Infrastruktur:
Ausgehend von der (bösen) Internetwolke, hangelt man sich durch bis zu den Mesh APs. Dabei beantwortet man für jeden AP die Fragen:
- Wo und wie befestigen? Ist Bohren erforderlich? Montagematerial! Reicht Kabelbinder ? Panzertape (Innenraum) ?
- Woher kommt der Stom? PoE-Injektor? Kabellänge?
Sowie Fragen zum Netzwerk allg.: Welche IP bekommt welcher AP, wohinkommt der DHCP etc.
Aus dieser Skizze leitet man dann den Material- und Werkzeugaufwand ab. Später ist sie hilfreich bei der Konfiguration eines Stapels APs den Überblick zu behalten ;)
Spätestens jetzt sollte man den VPN Key auf der Mailingliste erfragen. Als Wartezeit dafür sollte man 24-48h einplanen.